Willkommen bei "Save Our Seeds"
Informieren Sie sich hier über die Organisation "Save Our Seeds":
Kleine Geschichte von Save Our Seeds
„Save Our Seeds“ (SOS) wurde 2002 als Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft in der GLS Treuhand e.V. ins Leben gerufen. Die Initiative ist zugleich eine europäische Kampagne zur Reinhaltung des Saatgutes von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und zur Verteidigung gentechnikfreier Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. In dieser Frage ist Save Our Seeds das „Kompetenz-Zentrum“ der Gentechnik-kritischen zivilgesellschaftlichen Bewegungen in Europa, und Ansprechpartner für Politiker, Unternehmen, Regionalregierungen und Medien.
Arbeitsweise und Projekte
Aus diesem Kernanliegen ergaben sich im Laufe der letzten Jahre zahlreiche weitere Aktivitäten zu den Themen Agro-Gentechnik, gentechnikfreie Natur, Saatgut, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssouveränität. Save Our Seeds koordiniert die europäische Stop Gene Drive Kampagne und organsiert die jährliche Konferenz der Gentechnikfreien Regionen Europas, ist Herausgeberin des Informationsdienst Gentechnik, koordiniert die Aktion Bantam-Mais, ist aktiv in der Lobbyarbeit und bei der Vernetzung von Aktivitäten, v.a. auf EU-Ebene.
Seit 2009 arbeitet SOS zudem daran, den Weltagrarbericht von UNO und Weltbank, in dessen Aufsichtsrat Benedikt Haerlin (Leiter von SOS) seit 2003 mitgearbeitet hatte, bekannt zu machen. Diese Arbeit mündete 2011 in die Kampagne Meine Landwirtschaft zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union und deren europaweitem Pendant, der Agricultural and Rural Convention 2020, Arc2020. Im Rahmen des Projekts 2000m² testet SOS auf dem sogenannten "Weltacker" außerdem, wie die 2000 Quadratmeter Ackerfläche, die pro Mensch auf dr Erde verfügbar sind, bepflanzt werden.
Das Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft vernetzt mit seinen Kampagnen und Aktionen ein breites Spektrum von Initiativen, Unternehmen, Politikern, Wissenschaftlern, Landwirten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. All seine Aktivitäten werden von einer großen Zahl von Organisationen in unterschiedlicher Zusammensetzung unterstützt und getragen. In dieser Vernetzungsarbeit „aus der zweiten Reihe“ sieht es seinen spezifischen Beitrag zur Förderung ökologisch, kulturell und wirtschaftlich wegweisender landwirtschaftlicher Produktion und veränderndem Konsum und Genuss von Lebensmitteln. SOS will damit die Saat für fruchtbare Debatten und die Entwicklung einer Landwirtschaft der Zukunft legen.
Ein Reinheitsgebot für unser Saatgut
Sogenannte Grenzwerte für "zufällige und technisch unvermeidbare" Verunreinigungen von Saatgut mit GVO bedrohen die konventionelle wie die biologische Landwirtschaft. Kennzeichnungs-Grenzwerte zwischen 0,3 % und 0,7%, wie die EU-Kommission sie zunächst vorschlug und die Saatgut-Industrie weiterhin fordert, würden der gentechnikfreien Landwirtschaft die Grundlage entziehen und zur schleichenden Verunreinigung des gesamten Saatgutes und damit unserer Lebensmittel führen.
Über 300.000 Menschen und mehr als 300 Organisationen mit über 25 Millionen Mitgliedern aus allen EU Staaten sowie Unternehmen und Institutionen unterstützen die Petition von Save Our Seeds für ein Reinheitsgebot und die sogenannte Nulltoleranz beim Saatgut. Auch immer mehr Regierungen und europäische Institutionen haben sich diese Forderung mittlerweile zu Eigen gemacht. Seit 2002 kämpft Save Our Seeds für ein konsequentes Reinheitsgebot beim Saatgut. Mit Erfolg: Bis heute ist es gelungen, die Verabschiedung von Grenzwerten auf europäischer Ebene zu verhindern und zugleich das öffentliche Bewusstsein für die Problematik zu schärfen.
Ziele
Die mittel- und langfristigen Ziele, an denen SOS arbeitet, sind
1. Reinhaltung des konventionellen und biologischen Saatgutes von Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Organismen.
2. Erhalt gentechnikfreier Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, insbesondere für den biologischen Landbau.
3. Förderung, Erhalt und Weiterentwicklung der Sortenvielfalt samenfester (nicht hybrider) Kulturpflanzen, ihres freien Austausches und ihrer öffentlichen Verfügbarkeit sowie der gemeinschaftlichen Entwicklung von ökologisch angepasstem Saatgut.
4. Schärfung des Bewusstseins für die überlebenswichtigen, globalen Zukunftsaufgaben der Landwirtschaft, die sich an ökologischer Notwendigkeit, Gerechtigkeit und Gemeinschaft orientieren müssen, sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch bei Wissenschaft, Politik, Produktion und Verbrauch.
5. Unterstützung eines Paradigmenwechsels weg vom herkömmlichen Produktivismus hin zur ökologischen und sozialen Suffizienz (genug statt mehr).
6. Reform der EU-Agrarpolitik für eine ökologische, faire und bäuerliche Landwirtschaft.
7. Unterstützung und Fortentwicklung des Kreislaufkonzeptes der ökologischen Landwirtschaft als Leitmodell zukünftiger Landwirtschaft.