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07.09.2010 |

Illegaler Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amadea

Amflora Blüte
Blüte der Gentechnik-Kartoffel Amflora (Photo:Marlies Woellner)

In Schweden entdeckte ein BASF-Mitarbeiter auf einem Feld der gentechnisch veränderten Sorte Amflora, Pflanzen der Sorte Amadea, eine Gentechnik-Kartoffel ohne Zulassung. Bei einem Kontrollgang fand er weiß blühende zwischen den sonst violett blühenden Amflora-Pflanzen. Der Vorfall liegt nun der EU-Kommission vor. Am Mittwoch muss die BASF, Entwickler beider Kartoffelsorten, sich wegen des illegalen Anbaus von Amadea in Brüssel verantworten. Der Konzern möchte die Vermischung durch die "geringe" Verunreinigung unter 0,01 Prozent kleinreden und über die Tatsache hinwegtäuschen, dass sich Verunreinigungen nicht ausschließen lassen, selbst von einem Qualitätsmanagement der größten Konzerne der Welt nicht. Die SPD-Fraktion fordert daher einen Anbaustopp für Gentechnik-Pflanzen. Gentechnikkritiker befürchten eine vom Konzern gewünschte Verunreinigung, und wittern hier Bestrebungen des Konzerns den Zulassungsprozess der Gentechnik-Kartoffel Amadea zu beschleunigen. Der Antrag auf EU-Zulassung ist letzte Woche zeitgleich mit der ersten Ernte der Gentechnik-Kartoffel Amflora erfolgt. Ob auch die hiesigen 15 ha Amflora mit Amadea verunreinigt sind, kann nicht ausgeschlossen werden. Amadea ist wie Amflora eine an Amylopektin reiche Stärkekartoffel und soll diese im Laufe der Zeit ersetzen. Im Gegensatz zu ihrer Vorläuferin ist Amadea für den Nahrungsmittelbereich entwickelt worden, der im Stärkemarkt im Gegensatz zum industriellen Einsatz einen größeren Anteil einnimmt.

01.09.2010 |

Lobbyisten und ihr kleines Brüderle

Lobbyisten und ihr kleines Brüderle
Bild: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern

Bundeswirtschaftsminister Brüderle (FDP) hat gestern Seite an Seite mit dem BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht die Ernte der umstrittenen Gentechnik-Kartoffel Amflora eingeleitet. Schon im Koalitionsvertrag wurde festgelegt, dass der Anbau der Amflora von der Regierung unterstützt werden soll. Ein von Greenpeace vorgelegtes Gutachten belegt die Rechtswidrigkeit der Zulassung für den Anbau, doch diese Tatsache kann den Lobbyismus der FDP nicht brechen. Brüderle´s Amtskollegin Christel Happach-Kasan, agrarpolitische Sprecherin der FDP, stellt in einem Interview bei der tageszeitung ihre positive Einstellung gegenüber Agro-Gentechnik dar und macht ihre unkritische Haltung deutlich. Weder die Tatsache dass es keine Langzeitstudien zu Gentechnik-Pflanzen gibt, noch, dass die meisten Studien von den Firmen geliefert werden, die an diesen Pflanzen verdienen, scheint eine kritische Betrachtung wert. Indes hält selbst die BASF die Knolle schon jetzt für verbesserungswürdig und hat zeitgleich mit der ersten Ernte von Amflora einen EU-Zulassungsantrag für Amadea gestellt, einer Gentechnik-Stärkekartoffel, von der sich der Konzern bessere agronomische Eigenschaften verspricht. Sie soll in der Nahrungsmittelproduktion eingesetzt werden. Bleibt abzuwarten ob die Lobby-Kräfte bei der geplanten Markteinführung 2013/2014 noch gleich stark sind.

30.08.2010 |

Die Gen-Kartoffel wird geerntet

Protestaktion gegen Amflora
Ernte unter Protest (Photo:EFLM)

Trotz des internationalen Protestes und Empörung aus der Landesregierung wird nun die Gentechnik-Kartoffel, Amflora aus dem Hause BASF geerntet. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) höchstpersönlich und Vertreter des BASF Vorstandes werden die Ernte bei Zepkow (Müritzkreis) feiern. Erst letzte Woche kamen Aktivisten aus ganz Europa zusammen, um dies zu verhindern. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) sprach sich auf der Protestveranstaltung des European Field Liberation Movements (EFLM) für ein Verbot der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel aus. „Man kann Vermischungen oder Verunreinigungen nicht verhindern und deshalb gibt es keine Koexistenz zwischen konventioneller Landwirtschaft, Bioanbau und Gen-Pflanzen-Anbau“, so Backhaus. Schon heute kontert die FDP-Politikerin Christel Happach-Kasan, „Die Koexistenz beider Pflanzenarten funktioniert. Es wird immer Spuren von nicht zugelassenen Sorten in Importen geben…“

23.08.2010 |

Indien: Gentechnik-Aubergine wartet vor der Hintertür

aubergine
re-introducing Bt brinjal?? (Photo: brixi-ix/pixelio.de)

Heftige Reaktionen hat das indische Parlament mit dem Entwurf eine neuen "Biotechnology Regulatory Authority“ (BRAI) hervorgerufen. Die Kontrolle über die Einführung von gentechnisch veränderten Pflanzen würde damit der gewählten Regierung entzogen und einem zentralistischen Kontrollapparat überlassen, so Rajesh Krishnan, der Greenpeace Kampagnen Manager. Er befürchtet die Wiedereinführung der gentechnisch veränderten Aubergine - „Bt Brinjal“.

19.08.2010 |

Russlands Präsident schaltet sich in den Streit um die Saatgutkollektion in Pawlowsk ein

alblinse
Alblinse

Eine älteste Samenbanken der Welt soll Luxuswohnungen weichen. 90 Prozent der im Wawilow-Insitut gesammelten Pflanzenarten in keiner anderen Nutzpflanzensammlung der Erde. Der Global Crop Diversity Trust hat eine globale Bewegung für den Erhalt der Saatgutbank in bewegung gesetzt und jetzt hat Präsident Medwedew in den Streit um die einmalige Kollektion eingeschaltet.

11.08.2010 |

Landwirtschaftsministerium der Philippinen lacht über Gesundheitsgefahren durch Bt Aubergine

Joel S. Rudinas
the representative of the Department of Agriculture in the Philippines (Photo:Joel S. Rudinas)

Der stellvertretende philippinische Landwirtschaftsminister Joel S. Rudinas geht nicht auf die berechtigten Sorgen gentechnikkritischer Gruppen hinsichtlich der geplanten Einführung einer Gentechnik-Aubergine ein. Über die Bedenken der Gentechnik-Kritiker zu möglichen Gesundheitsgefahren hat er gelacht und will von weiteren Feldversuchen und einer eventuellen Kommerzialisierung nicht abrücken. Doch erst Anfang des Jahres verhängte die indische Regierung ein Moratorium gegen die Gentechnik-Aubergine, da es nicht ausreichend Langzeitstudien gibt und negative Folgen für Gesundheit und Umwelt nicht ausgeschlossen werden können. Auberginen sind die wichtigsten Gemüsepflanzen auf den Philippinen. Sie werden auf einer Fläche von rund 20.000 Hektar angebaut. Die Einführung einer Gentechnik-Aubergine ist daher eine weit tragende Entscheidung. Unterstützen Sie die Petition gegen Bt Aubergine in den Philippinen!

10.08.2010 |

Aigner zwischen den Stühlen

Offizielles Ohne Gentechnik Logo
Offizielles Ohne Gentechnik Logo in Deutschland. Mehr Infos unter www.ohnegentechnik.org

Eine Überarbeitung des Gentechnikgesetzes müsse "vor der nächsten Aussaat im Frühjahr passieren", so fordert es Bayerns Umweltminister Markus Söder im SPIEGEL. Sowohl Söder als auch CSU-Parteichef Horst Seehofer wollen die GVOs von den Freistaats-Äckern verbannen. Doch gentechnikkritische CSU-Politiker stehen den Befürwortern in der Schwester-Partei CDU und der Koalition gegenüber. Da auch Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Agro-Gentechnik setzt, bleibt abzuwarten, welche Politik Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner verfolgt.

06.08.2010 |

Erfolg um Nachbaugebühren erringen Bauern beim Bundesgerichtshof

foto bundesgerichtshof
Erfolg für Bauern (Photo:bundesgerichtshof)

„Der Versuch der STV (Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH Bonn), beliebig über Jahre zurück Nachbaugebühren einzutreiben und damit die Verjährung außer Kraft zu setzen, ist sang- und klanglos vor dem Bundesgerichtshof gescheitert,“ so Georg Janßen (IG Nachbau & AbL). Die IG Saatgut stützt sich auf Artikel 8 Absatz 3 der EU-Nachbauverordnung, demzufolge die STV nur für das laufende Wirtschaftsjahr und bis zu drei vorangegangene Jahre ein Auskunftsersuchen stellen darf. Der Bundesgerichtshof empfahl den STV-Anwälten nun in der mündlichen Verhandlung, nicht auf ein Urteil zu bestehen, sondern die Klage wegen Aussichtslosigkeit fallen zu lassen. Dem folgte die STV. rückwirkend die STV Saatgut-Nachbaugebührenansprüche geltend machen darf.

04.08.2010 |

Naturland fordert CMS-Verbot für den Öko-Anbau

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Naturland

„Kleine Gentechnik“ bezeichnet Naturland die CMS-Hybriden, da bei diesem

spezielle Pflanzenzüchtungs-Verfahren artfremde Zellen miteinander verschmelzen. Während die EU-Öko-Verordnung hier eine Ausnahme macht, distanziert sich der Bioverband scharf von dieser Technologie.

30.07.2010 |

Vielfalt gegen Hunger – Saatgutkarawane durch die Schweiz

The Seed Caravan in Switzerland
The Seed Caravan in Switzerland (Photo:swiss aid)

Zwei Wochen lang zogen Bauern und Saatgutexperten aus Indien, dem Niger, Guinea Bissau und Nikaragua durch die Schweiz. Unterwegs thematisierte die internationale Saatgutkarawane die Notwendigkeit von vielfältigem, lokaladaptiertem und GMO-freiem Saatgut.

Lesen Sie mehr dazu in der gemeinsamen Abschlusserklärung...