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04.09.2009 |

SPD will Gentechnik-Kartoffel-oder nicht?

Kartoffel
Photo: tommyS / pixelio.de

In einem Interview mit der Berliner „Tageszeitung“ (taz), vor einer Woche, soll Udo Folgart SPD-Schattenlandwirtschaftsminister und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes kein Blatt vor den Mund genommen und neben der „grünen Gentechnik“ auch für die Massentierhaltung plädiert haben. „Man sollte darüber nachdenken, den Anbau der Kartoffelsorte Amflora zuzulassen”, zitierte die „taz”. Er wolle den Bau von Mastanlagen für tausende Tiere fördern. Mehr Tierproduktionsanlagen müsse es in Ostdeutschland geben, da sei er für jede Größe offen, schrieb das Blatt. „Landwirtschaft ist in erster Linie Wirtschaft”, soll Folgart gesagt haben. Im Kompetenzteam von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier haben diese Aussagen für viel Aufregung gesorgt denn sie entsprechen nicht der Parteilinie der SPD. Udo Folgart konterte promt, mit einer persönlichen Erklärung und beruft sich insbesondere darauf, dass das Interview nicht von ihm freigegeben worden sei. Ines Pohl, die neue „taz”-Chefredakteurin bestätigt zwar Folgarts Aussage fügt jedoch hinzu, dass man sich dennoch dazu entschieden habe den mitgeschnittenen und abgetippte Wortlaut zu veröffentlichen: „Gerade in dieser Frage ist unsere Informationspflicht so groß, dass wir dem Leser nichts vorenthalten möchten”, so Pohl. Biobauern und Umweltverbände hatten bereits bei der Berufung Folgarts ins Kompetenzteam Ende Juli darauf hingewiesen, dass Folgarts sich in der Vergangenheit wiederholt für die Gentechnik ausgesprochen habe.