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15.09.2009 |

Wahlprüfstein Gentechnik

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Photo: R. B./pixelio.de

Unter dem Motto „Sie haben die Wahl“ veröffentlichte der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) heute eine Anfrage an die fünf führenden Parteien für die Bundestagswahl am 27.09.09. In dem Papier nahmen CDU, SPD, die Grünen, FDP und die Linke zu Fragen des ökologischen Landbaus, zu Bio-Lebensmittel und der Agro-Gentechnik Stellung. Die Anfrage zeigte, dass insbesondere bezüglich der Gentechnik unter den Parteien keine Einigkeit herrscht. So sprechen sich SPD, die Grünen und die Linke klar gegen Kennzeichnungsschwellenwerte für die Verunreinigung von Saatgut mit GVO aus und fordern ein Fortbestehen des Reinhaltungsgebots. Die CDU hingegen hält Schwellenwerte für unausweichlich und die FDP enthält sich zu diesem Thema gleich vollständig. Auch mit der Forderung nach einer deutlich verbesserten Risikoforschung und der Einbeziehung unabhängiger Wissenschaftler beziehen SPD, die Grünen und die Linke klar Stellung für den Verbraucherschutz und gegen einen Freifahrtschein für die "Grüne Gentechnik" in Deutschland. Erst zu Beginn der letzten Woche war gentechnisch veränderte Leinsaat, die keine Importzulassung für die EU besitzt, in Lebensmitteln verschiedener Supermarktketten aufgetaucht und hatte für einen Eklat gesorgt. Der Greenpeace-Gentechnikexperte Alexander Hissting äußerte sich in einer Stellungnahme deutlich zu den neuerlichen Funden illegaler Gentechnik-Produkte in Lebensmitteln.“ Einmal mehr ist bewiesen, dass in der Natur freigesetzte gentechnisch veränderte Konstrukte sich unkontrolliert verbreiten und nicht rückholbar sind“. Die Parteien müssten nun Farbe bekennen und sagen wie sie die deutsche Bevölkerung vor illegaler Gentechnik schützen wollen, forderte Hissting.