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17.09.2009 |

Nulltoleranz für illegale Importe

Welthandel
©Fotografenname: Stephanie Hofschlaeger, www.pixelio.de

Seit über einem Jahr macht die Gentechnik-Industrie sich innnerhalb der EU massiv für eine Aufhebung der europaweit bestehenden Nulltoleranz beim Import nicht zugelassener, gentechnisch veränderter Organismen stark. Unterstützung bekommt sie dabei von der EU Generaldirektion Landwirtschaft. Nachdem der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auf europäischen Äckern in der Vergangenheit immer wieder an der Ablehnung der Bevölkerung gescheitert ist, setzen die Agro-Gentechnik-Konzerne nun auf Importe, insbesondere aus Nord- und Südamerika. Für diese wäre Europa ein lukrativer Absatzmarkt, gäbe es nicht die im weltweiten Vergleich relative strikte Gentechnik-Gesetzgebung. Denn nach EU-Recht dürfen GVO’s, die europaweit keine Zulassung besitzen nicht importiert werden - auch nicht in geringen Mengen. Trotz dieser strikten Regelung tauchen innerhalb der EU immer wieder nicht zugelassene, gentechnisch veränderte Produkte auf. Jüngstes Beispiel ist eine gentechnisch verunreinigte Leinsaat aus Kanada, die in Brot und Müsli verschiedener Hersteller gefunden wurde. Auch der Gentechnik-Reis LL601 und der gentechnisch veränderte Mais Bt10 fanden, obwohl sie nirgends auf der Welt eine Zulassung besaßen ihren Weg in europäische Warenmarktregale und Futtermittel. Wie diese gentechnisch veränderten Produkte in die EU gelangen konnten ist unklar, jedoch darf derart nachlässiges Arbeiten nicht mit der Einführung von Verunreinugungs-Schwellenwerten belohnt werden. Dass auch die Verbraucher derartige Schwellenwerte offensichtlich nicht tolerieren zeigt die schnelle Reaktion der Hersteller und Händler auf den gentechnisch verunreinigten Leinsamen. Kurz nachdem Greepeace die positiv getesteten Produkte öffentlich gemacht hatte, reagierten viele der Hersteller und Anbieter und nahmen ihre Produkte vom Markt. Seitenbacher kündigte sogar an ihr positiv getestetes Frühstücksmüsli zukünftig mit Bio-Leinsamen herstellen zu wollen.