News

21.01.2010 |

NGO‘s fordern klare Grenzen zwischen EFSA und der Industrie

Bild Europa
Foto:gerald, www.pixelio.de-+-

Nachdem eine führende Mitarbeiterin der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA direkt zum Agro-Gentechnik-Konzern Syngenta gewechselt war, fordern nun Nichtregierungsorganisationen in einem offenen Brief an die EU-Kommission klare Grenzen zwischen EFSA und der Industrie. „Bisher hat die EFSA keine angemessenen Reaktionen auf diesen Fall gezeigt,“ erklärt Christoph Then von Testbiotech. „Die Kommission muss jetzt auf diesen krassen Fall von Drehtüren-Lobbyismus reagieren. Hier gibt es einen klaren Konflikt mit den offiziellen Aufgaben der EFSA.“ Nach eigenen Angaben betreibt Frau Renckens jetzt für den Konzern Syngenta Lobbying für die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen, also genau für den Bereich, für den sie früher auch bei der EFSA zuständig war. „In Fällen wie diesen ist es aus verschiedenen Gründen wichtig, eine strikte "Abkühlphase" einzuhalten. Frühere Mitarbeiter der Behörden, insbesondere wenn sie der Führungsebene angehören, könnten ihren früheren Status dazu ausnutzen, um ehemalige Arbeitskollegen zu beeinflussen. Doch die EFSA hat keinerlei Einwände gegen diesen Wechsel eines ihrer leitenden Angestellten erhoben und auch keinerlei Auflagen gemacht“, erklärt Nina Katzemich von der Organisation Lobbycontrol. Die EFSA reagierte erst nachdem Testbiotech den Fall öffentlich gemacht hatte, informiert war die Europäische Lebensmittelbehörde über den Wechsel jedoch bereits seit Mai 2008.