News

02.03.2010 |

EU-Kommision gibt grünes Licht für Amflora-Anbau

Kartoffel
Photo: tommyS / pixelio.de

Gerade eine Woche ist die neue EU-Kommission im Amt, da bezieht sie mit der raschen Zulassung der gentechnisch veränderten Kartoffel Amflora bereits deutlich Stellung in Sachen Grüne Gentechnik. Obwohl Amflora bei der Bevölkerung, der EU-Arzneimittelbehörde (EMEA)und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf breite Ablehnung stößt erteilte die Kommission dem genteichnisch veränderten Erdapfel heute eine Zulassung.In wissenschaftlichen Kreisen ist Amflora besonders umstritten, weil sie ein Resistenzgen für ein Antibotikum besitzt das auch in der Humanmedizin zum Einsatz kommt. Wissenschaftler befürchten daher, dass es zu Resistenzbildungen gegen das Antibotikum kommt, sollte Amflora in die Nahrungskette gelangen. Zwar wird die gentechnisch veränderte Kartoffel nicht als Lebens- oder Futtermittel zugelassen, doch wird, um den deutschen Chemie-Riesen Bayer vor Haftungsansprüchen zu bewahren, eine Verschmutzung in der Lebensmittelkette von bis zu 0,9 Prozent toleriert. "Dies ist ein Kniefall vor der Biotech-Lobby. Man gibt zu,dass die Risikobewertung nicht ausreicht, um die Gentech-Pflanze für den Verzehr von Mensch und Tier zuzulassen und legalisiert dennoch,die Kontamination der Lebensmittelkette. Ein mieser Taschenspieler-Trick auf Kosten unserer Gesundheit", kritisierte Jens Karg, Sprecher der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. Sogar zwei Wissenschaftler der ureigenen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kamen in ihrer Risikobewertung zu dem Schluss das ein Transfer in die Lebensmittelkette zwar "unwahrscheinlich", sollte er dennoch stattfinden seine Folgen aber bislang "unabsehbar" seien. "Was hier stattfindet ist reiner Interessensvertretung zu Gunsten der Biotech-Industrie. Es gibt Alternativen mit den gleichen gewünschten Stärkeeigenschaften ohne Risiko, z.B. die klassisch gezüchtete Kartoffel der Emsland Group und der EUROPLANT", bemerkt Karg abschließend.