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01.09.2012 |

Argentinien: Aigner lobt auf Gentechnik und Pestizide basierendes Agrarkonzept

Madres de Ituzaingo
Madres de Ituzaingo

Der Präsident der argentinischen Abgeordnetenkammer, Julián Domínguez, erhielt gestern Besuch der deutschen Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner. Während des Treffens wurde die argentinische Entwicklung im Bereich Direktsaat und mit gentechnisch veränderten Pflanzen analysiert. Aigner sagte, dass Argentinien „einen grundlegenden Beitrag zur Herausforderung der weltweiten Ernährungssicherheit leistet", mithilfe der Techniken, die in landwirtschaftliche Produktion angewendet werden.

Die Soja-Exporte gehören zu den wichtigsten Devisen-Einnahmen für den argentinischen Staat. Doch dieses auf Chemie und Gentechnik-Monokulturen basierende Agrarmodell vergiftet Mensch und Natur, der jährlich Pestizideinsatz hat inzwischen 370 Mio Liter erreicht. Seit vielen Jahren wehrt sich die betroffene Bevölkerung, die unter dem immer häufigeren Auftreten von Erkrankungen, Fehlgeburten und Missbildungen leidet. Letzte Woche wurden zum ersten Mal ein Soja-Produzent und ein Flugzeugpilot wegen des Versprühens der Pestizide Glyphosat und Endosulfan über bewohntem Gebiet verurteilt. Auf der diesjährigen GMO Free Europe Konferenz in Brüssel am 4. und 5. September wird Sofía Gatica, eine der Klägerinnen in diesem Prozess, über ihre Erfahrungen berichten. Sie ist Trägerin des „Goldman Environmental Prize 2012“ und Mitbegründerin der „Madres de Ituzaingo“. Zusammen mit Maria Godoy wird sie im Anschluss für eine zweiwöchige Vortragstour durch Europa reisen. Denn die Gentechnik-Soja, die in ihrer Heimat mit Pestiziden besprüht wird, landet vor allem in europäischen Mastfabriken für die industrielle Produktion von billigem Fleisch.