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04.12.2012 |

Bericht zu den möglichen Folgen einer neuen GVO Verordnung veröffentlicht

Maissaatgut
Ein Schwellenwert von 0,1 Prozent bei Mais-Saatgut würde in der Praxis zu etwa 100 Gen-Pflanzen pro Hektar führen.

Mit der Ernennung von Tonio Borg als neuen EU Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz ist zu erwarten, dass der Saatgut-Fahrplan der EU Kommission weiter geht. Die Kommission arbeitet an einer Verordnung für nicht zugelassene GVO im Saatgut, bei der ein niedriges GVO-Vorkommen (LLP = Low Level Presence) im Saatgut behördliche Kontrollen systematisch passieren könnte. Zu den möglichen Folgen einer solchen Verordnung hat die Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut) mit dem Fokus auf Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Bericht erstellt und ruft zu Widerstand auf. In dem Bericht stellen neun Fallbeispiele dar, wie eine Aufweichung der geltenden Null-Kontamination durch Schwellenwerte oder mittels der geplanten LLP-Verordnung, die Situation der gentechnikfrei arbeitenden SaatguterzeugerInnen enorm verschärfen würde. Die Mitglieder der IG Saatgut fordern dringende Verbesserungen: Das Durchsetzen des Verursacherprinzips in der Vorsorge und eine strikt umgesetzte Null-Toleranz für zugelassene und nicht zugelassene GVO im Saatgut. Sie sind für ein Moratorium für Freisetzungsversuche bzw. den Anbau von GVO und den Stopp weiterer Zulassungen von GVO.