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12.06.2013 |

Monsanto-Tochter erhält Patent auf Brokkoli

Brokkoli
Dieser Brokkoli ist noch frei verfügbar - aber Saatgut-Konzerne sichern sich mehr und mehr Patente (Foto: David Monniaux / CC BY-SA 3.0)

Trotz der Kritik aus Europäischem Parlament, Bundestag und über zwei Millionen Unterschriften für ein Verbot der Patentierung von Pflanzen, erteilt das Europäische Patentamt (EPA) heute erneut ein Patent auf konventionelle Züchtung. Bei den Pflanzen handelt es sich um Brokkoli der Firma Seminis, einer Tochter des Konzerns Monsanto. Laut Seminis soll der Brokkoli höher wachsen, um mit Erntemaschinen leichter abgeschnitten werden zu können. Organisationen wie „Keine Patente auf Saatgut!“ sehen darin jedoch einen weiteren Schritt in Richtung „Monopolisierung unserer Lebensgrundlagen“. Neben dem Saatgut konnte Seminis auch die Brokkoli-Pflanzen, die Ernte und die geernteten Köpfe als ihre „Erfindung“ eintragen lassen. Kritiker der Saatgutpatente starteten eine Unterschriftenaktion gegen das Brokkoli-Patent. Sie protestieren damit gegen die zunehmende Marktkonzentration und weniger Vielfalt auf dem Acker, außerdem fordern sie von der Politik das Patentrecht so zu ändern, dass Patente auf konventionelle Züchtung generell verboten werden. Innerhalb der Bundesregierung gibt es dazu bisher keine Einigkeit, vor allem die FDP blockiert solche Initiativen. Laut einem Arbeitspapier der Welternährungsorganisation FAO plant die Industrie derzeit große Geschäfte mit patentierten Pflanzen, demnach soll der derzeitige Umsatz von etwa 700 Mio. Dollar bis 2020 auf 3 Mrd. Dollar gesteigert werden.