Nachrichten
11.07.2011 | permalink
Genpflanzen verlieren an Boden
![Gefährliche Kulturen (Bild: SaveOurSeeds) Gefährliche Kulturen](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_FnYCseEPAPeakCUHRYsVFF3kXVnxcLpryMsErPpL.jpg)
Die Konsumenten wollen keinen Genplanzen - das wirkt sich auch auf die Produzenten aus: Bei den Konzernen wachsen die Bedenken.
Die aktuelle Diskussion über mögliche deutsche Genpflanzenverbote macht nach Einschätzung von Experten eine Abwanderung von Unternehmen wahrscheinlicher. "Im momentanen politischen Umfeld, ist zu erwarten, dass die großen Konzerne Forschung tatsächlich ins Ausland verlagern, wenn sie dort auf bessere Akzeptanz stoßen", sagt Siegfried Bialojan, Biotech-Branchenkenner bei der Beratungsfirma Ernst & Young. Der Chemiekonzern BASF dementiert konkrete Verlagerungspläne - berücksichtigt den politischen Gegenwind aber bei neuen Projekten.
05.07.2011 | permalink
Gentechnik: Mitgliedstaaten sollen Anbau verbieten dürfen
![Die EU-Mitgliedsstaaten sollen über den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen selbst entscheiden. (Photo:Infodienst) EU Fahne: No GMO](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_XUc7fbC9esKYkNrWYFtX4rrkXUc3X44Hm3EQWbQW.jpg)
Die EU-Mitgliedsländer sollen das Recht haben, den Anbau genetisch veränderter Organismen (GVO) einzuschränken oder zu untersagen, fordert das Europäische Parlament; auch aus Umweltschutzgründen. Die Kommission hatte vorgeschlagen, dass die Mitgliedstaaten den Anbau nur aus anderen als Gesundheits- oder Umweltgründen verbieten dürfen.
- Europäisches Parlament: Gentechnik: Mitgliedstaaten sollen Anbau einschränken oder verbieten dürfen
- Bloomberg, USA: Biotech-crop cultivation flexibility backed by EU lawmakers
- Save our Seeds, Campact: EU Parlament stimmt für weitgehende Möglichkeit, Gentechnik-Anbau national zu verbieten
- Telepolis: Die Seilschaften der Gentech-Industrie
- Süddeutsche Zeitung: Gegen die Gentechnik
- top agrar: GVO-Anbau soll aus Umweltgründen verboten werden dürfen
02.07.2011 | permalink
Gentechnikreis: Bayer bietet Bauern eine halbe Milliarde Euro
Mit einer Vergleichszahlung von mehr als einer halben Milliarde Euro an amerikanische Reisbauern will Bayer CropScience einen jahrelangen Rechtsstreit um Genreis beenden. Am Freitag einigte sich Bayer mit den Anwälten von 11.800 Farmern auf ein Vergleichsprogramm. Das bisher teuerste in der Geschichte der Gentechnik.
28.06.2011 | permalink
Vorschlag zum Gentechnikanbau muss weiter reifen
![Maisversuchsanbau (Photo:Volker Gehrmann) Maisversuchsanbau](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_TXUfVbnNfnxnaknyFfhVAe9LNYXHxWMcxeKhaPxH.jpg)
Kaum Bewegung gibt es in der Debatte um die grundsätzliche Ermöglichung nationaler Anbauverbote für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) aus politischen Gründen. Das geht aus einem Sachstandsbericht hervor, den die ungarische EU-Ratspräsidentschaft den EU-Umweltministern vorgelegt hat. Obwohl Fortschritte bei der Klärung bestimmter Fragen erzielt wurden, ist aufgrund grundsätzlicher Bedenken einiger Mitgliedstaaten - einschließlich Deutschlands - keine schnelle Lösung in Sicht.
22.06.2011 | permalink
Brandenburg unterstützt gentechnikfreie Regionen
![Brandenburg Brandenburg](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_E9KtYerpXpxEUQbTCUatmWhLxTa4y7QLUt9ttp7P.jpg)
"Die meisten Brandenburgerinnen und Brandenburger lehnen gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Der Anbau solcher Pflanzen birgt unkalkulierbare Gefahren für die Umwelt. Insofern sollten neben der Politik Verbraucher mit ihrem Konsumverhalten ein klares Zeichen setzen", so Staatssekretär Daniel Rühmkorf auf der heutigen Tagung "Bt-Maisanbau in Brandenburg – Stand und Perspektiven" in Berlin.
01.06.2011 | permalink
Grüne Gentechnik: Deutlich weniger Freilandversuche in Deutschland und Europa
![Farbenfrohe Landwirtschaft Farbenfrohe Landwirtschaft](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_bMstEPXNXXrbUYTaVkyCTnpK4hhxQQaPyQYTb3e7.jpg)
In Deutschland und Europa werden immer weniger Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen durchgeführt. 2011 gingen in der EU nur noch halb so viele Anträge ein wie 2010. Für Deutschland weist das Standortregister aktuell nur noch 16 Freilandversuche aus, neun weniger als im Vorjahr. In Frankreich und anderen EU-Ländern werden inzwischen keine Versuche mit gv-Pflanzen mehr durchgeführt.
31.05.2011 | permalink
Kleinbäuerliche Tauschmärkte für Pflanzensaatgut gerettet
![Gentechnikfreier Kleingarten (Photo: SaveOurSeeds) Gentechnikfreier Kleingarten](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_EMrEQLQ7rVxN3Lfacke4hFYmskRaMQTYYF4LPMHW.jpg)
Wien - Die beliebten kleinbäuerlichen und privaten Tauschmärkte für Pflanzensaatgut sind bis auf weiteres gerettet, so auch die „Arche Noah“ und ihre Sortenraritäten.
Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich ist es nach intensiven Gesprächen mit Saatgutwirtschaft und Kleinsterzeugern gelungen, eine für alle Seiten tragbare Lösung zu erzielen. So gibt es ab sofort eine nationale Ausnahme für Kleinsterzeuger von der EU-Erhaltungssorten-Richtlinie.
17.05.2011 | permalink
Monsanto erhält Patent auf Melone
![Honigmelone als Erfindung von Monsanto? (© wrw/PIXELIO) Honigmelone](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_amxAHs9ak9p7WCXLAeyFYXXNHhx7bEaCrTCQbXse.jpg)
Der US-Konzern Monsanto hat ein europäisches Patent auf eine konventionell gezüchtete Melone erhalten. Die Melone ist resistent gegenüber einer Viruskrankheit und wurde auf herkömmliche Art und Weise gezüchtet. Melonen mit diesen Eigenschaften wurden ursprünglich in Indien entdeckt. Doch in Europa gilt sie nun als Erfindung von Monsanto. Christoph Then, Sprecher des Bündnisses Kein Patent auf Leben, spricht von einem Missbrauch des Patentrechtes, da eine Patentierung konventioneller Züchtung verboten ist. Das Verbot wurde jedoch umgangen, indem nicht das Verfahren patentiert wurde, sondern die Pflanzen selbst. Problematisch an der Patentierung ist, dass mit dem Saatgut nicht weitergezüchtet werden darf. Das Recht auf die genetische Ressourcen liegt also beim Patentinhaber. Die Initiative Kein Patent auf Leben hat deshalb einen Aufruf gestartet, den bereits 15.000 Menschen unterzeichnet haben. Sie fordern eine Änderung des europäischen Rechts, damit eine Patentierung von Tieren, Pflanzen und daraus gewonnenen Lebensmitteln verhindert wird.
11.05.2011 | permalink
Über hunderttausend Stimmen gegen Gentechnik
![Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger lehnt Gentechnik in der Landwirtschaft ab: Campact Plakat-Aktion vor dem Bundestag. (Photo: Campact) Campact Plakat-Aktion Bundestag](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_fLTAYmeFUbLbrtQ4YxTHLHf4HN43PHHxQYPpctP3.jpg)
Die BÖLW-Petition gegen die Zulassung von Gentechnik-Pflanzen in der EU war ein Riesenerfolg. In den letzten sechs Wochen haben über hunderttausend Bürgerinnen und Bürger unterschrieben und es so ermöglicht, dass der Petent, Felix Prinz zu Löwenstein in einer öffentlichen Anhörung vor dem Petitionsausschuss sprechen kann. Jährlich werden ca. 19.000 Petitionen eingereicht. Nur durchschnittlich zwei davon erreichen die Hürde von 50.000 Unterschriften, die für die öffentliche Anhörung nötig sind. Die Verwaltung des Bundestages hatte alle Hände voll zu tun, denn ein Großteil der Unterschriften kamen per Fax, wodurch die Geräte überlastet waren.
So viel Zulauf dürfte die Bundesregierung nicht ignorieren. Löwenstein hofft, sie durch den Erfolg der Petition dazu zu bringen, sich gegen weitere Zulassungen von Gentechnik-Pflanzen zu richten.
04.05.2011 | permalink
Sieben Prozent der Mais-Proben mit Gentechnik verunreinigt
![Maispollen können kilometerweit fliegen. (Foto: Simone Knorr)-+- Maisblüte](/typo3temp/_processed_/sosnews_w150_pE4tx7VeH4NrR4TLEVmeHX4r9LfpcEbaHxTUsn73.jpg)
Dieses Jahr sind in sieben Prozent der 417 Mais-Saatgut-Proben in elf Bundesländern Spuren von Gentechnik gefunden worden. Die Verunreinigungen stiegen in den letzten Jahren an. Laut einer Presseerklärung von Greenpeace und Bioland waren vor drei Jahren nur 2.1 Prozent der Proben mit gentechnisch veränderten Organismen vermischt. Der Mais kann durch Insekten, Pollen oder durch Lagerung und Transport der Ernte verunreinigt werden. Letztes Jahr wurde ein Saatgut-Skandal ausgelöst, weil Behörden die Ergebnisse der Tests nicht rechtzeitig bekannt gaben. Mehrere Landwirte hatte die mit Gentechnik verunreinigte Saat bereits ausgebracht und mussten ihre Pflanzen dann umbrechen. Da die Behörden dieses Jahr die Tests rechtzeitig durchgeführt haben, konnte das Saatgut vor der Aussaat zurückgerufen werden. In Bayern wurden am meisten Verunreinigungen gefunden (7,9%). Greenpeace und Bioland fordern die Beibehaltung der strengen Null-Toleranz für das Saatgut. Die regelmäßige Verschmutzung sei nicht akzeptabel. Im März sprach sich der Bundesrat in einer Abstimmung mehrheitlich gegen die Aufweichung der Saatgutreinheit aus, nachdem es bundesweite Proteste gegeben hatte.