Save Our Seeds

Saatgut ist die Grundlage unserer Ernährung. Es steht am Anfang und am Ende eines Pflanzenlebens. Die Vielfalt und freie Zugänglichkeit dieses Menschheitserbes zu erhalten, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, ist die Aufgabe von Save Our Seeds.

Foto: Weizenkorn Triticum Karamyschevii Schwamlicum fotografiert von Ursula Schulz-Dornburg im Vavilov Institut zu St.Petersburg

Nachrichten

29.07.2010 |

Symbolische Feldbefreiung geglückt

Feldbefreiung Amflora
Festnahmen bei einer Aktion gegen die Gentech-Kartoffel (Foto: gendreck-weg)

Trotz massiver Polizeipräsenz gelang es 7 Feldbefreiern ein Feld in Zepkow im Müritzkreis von einigen Säcken der Gen-Kartoffel Amfora zu befreien. Mit dieser symbolischen Aktion kämpfen die Aktivisten der Initiative Gendreck-weg gegen die großflächige Verbreitung eines Risiko-Produktes der BASF. Der Agrochemiekonzern hat mit der Vermehrung der Amflora Fakten geschaffen und ruft nun zum Dialog auf. Den aber wollen die Widerständler erst führen wollen, wenn der „Gendreck weg“ ist.

23.07.2010 |

Mit illegalem Gentechnik-Mais kontaminiertes Saatgut von Pioneer wurde auch in Irland ausgesät

Auf mehreren Freisetzungsflächen mit konventionellem Mais der irischen Regierung wurde bei Routine-Untersuchungen festgestellt, dass etwa 300 Pflanzen pro Hektar mit dem Gentechnik-Mais NK603 von Monsanto kontaminiert waren. Das Saatgut stammte von der Firma Pioneer Hi-Bred, genau wie im aktuellen Saatgut-Skandal in Deutschland. Das Unternehmen beteuert auch in diesem Fall seine Unschuld. Die Flächen wurden bereits vernichtet, bevor der Mais blühte. Es ist allerdings unklar, ob das kontaminierte Saatgut auch an Landwirte in Irland verkauft wurde.

23.07.2010 |

Aktion: Saatgut soll gentechnikfrei bleiben

Mais Verunreinigung
Eine Verunreinigung von 0,1% bedeutet, dass pro Hektar 100 gentechnisch veränderte Mais-Pflanzen wachsen.

Die Aussaat von gentechnisch verunreinigtem Saatgut hat dieses Frühjahr für einige Schlagzeilen gesorgt. Statt den Einsatz der Gentechnik auf dem offenen Feld grundsätzlich zu verbieten und so den Erhalt der gentechnikfreien Landwirtschaft zu unterstützen, wollen Befürworter der Gentechnik einen sogenannten Schwellenwert für Saatgut einführen und ein bißchen Gentechnik im Saatgut erlauben. Im Gespräch ist ein Schwellenwert von 0,3 % GVOs im Saatgut. Dies hört sich zwar nach wenig an, bedeutet in der Praxis jedoch, dass 300 versteckte Gentechnik-Maispflanzen pro Hektar wachsen könnten. Der gleiche Schwellenwert von 0,3 % GVOs für Rapssaatgut würde bedeuten, dass sogar 1.500 bis 2.100 Gen-Rapspflanzen pro Hektar unerkannt wachsen könnten. Ohne reines gentechnikfreies Saatgut wäre die gentechnikfreie Landwirtschaft innerhalb weniger Jahre unmöglich.

Der Arbeitskreis Gentechnik-Freies Metzingen/Ermstal wehrt sich mit einer neuen Unterschriftenliste gegen die schleichende Einführung der Gentechnik in der Landwirtschaft. Die Unterschriftenliste kann hier runtergeladen werden. Für alle, die das Anliegen gentechnikfreies Saatgut unterstützen möchten, aber nicht Unterschriften sammeln können, gibt es mit den beigefügten Brief-Vorlagen auch die Möglichkeit, selbst an Frau Aigner und Frau Merkel zu schreiben. Einfach ausdrucken, Name, Adresse und Datum einfügen und abschicken.

16.07.2010 |

Saatgut-Skandal: Transparenz nur in Mecklenburg-Vorpommern

Mais Saatgut
Maissaatgut Foto: SaveOurSeeds

Mecklenburg-Vorpommern geht mit gutem Beispiel voran und legt gegenüber Greenpeace und Bioland die Flächen offen, auf denen dieses Frühjahr mit Gentechnik verunreinigter Mais wuchs. Die Informationen sind für benachbarte Imker, Landwirte und Saatguthersteller wichtig, wenn sie sich vor Gentechnik schützen wollen. Andere Länder haben bisher keine Angaben darüber gemacht, wo der verunreinigte Mais ausgesät wurde. Greenpeace und Bioland fordern die Veröffentlichung der Flächen im Standortregister.

Die Firma Pioneer, von der das Saatgut stammt, ist nach wie vor nicht bereit, die betroffenen Landwirte bedingungslos zu entschädigen. Der Deutsche Bauernverband kritisiert, dass das Unternehmen sich auch nicht auf einen Kompromiss-Vorschlag einlässt, nach dem die Landwirte dem Unternehmen im Gegenzug ihre möglichen Ansprüche gegenüber den Behörden abtreten würden. Die Landwirte müssen nun einzeln entscheiden, ob sie gegen Pioneer klagen wollen.

02.07.2010 |

Wulff im Visier der Staatsanwaltschaft

Im Zusammenhang mit dem Saatgutskandal wurden strafrechtliche Vorermittlungen gegen den neuen Bundespräsidenten eingeleitet. Wegen Verstoßes gegen das Gentechnikgesetz hat die Staatsanwaltschaft Hannover Christian Wulff sowie die niedersächsische Agrarministerin Astrid Grotelüschen und den niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander im Visier. Das internationale Netzwerk „Aktion GEN-Klage“ sieht die Niedersächsische Landesregierung in der Verantwortung für die illegale Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen und erstattete letzte Woche Strafanzeige. Nach der Aussaat des mit dem verbotenen Monsanto Konstrukt verunreinigten Maissaatgutes auf bundesweit mindestens 2000 Hektar, werden die Schäden mittlerweile auf über 1,3 Millionen Euro beziffert. Gleichzeitg verurteilte das Würzburger Landgericht die Feldbefreierin Cécile Lecomte zu 40 Tagessätze à 15 Euro. Diese hatte vor 2 Jahren widerrechtlich Pflanzen von einem mit gentechnisch veränderten Mais (MON 810) bestelltem Feld entfernt. Nun bleibt abzuwarten, ob das illegale Ausreißen einzelner Pflanzen härter geahndet wird, als die illegale Aussaat gentechnisch-kontaminierten Saatguts auf 2000 Hektar.

29.06.2010 |

Landwirte sind stinksauer

Mais Umbruch
der Umbruch hat begonnen. (Photo: Lemken)

Allen Grund zum Ärgern haben dieser Tage die vom Saatgutskandal betroffenen Bauern. 2000 Hektar (ha) Mais werden nun bundesweit umgebrochen oder wandern frühzeitig in die Biogasanlage, da sie Spuren der gentechnisch veränderten Sorte NK603 von Monsanto enthalten. Mit 600 bis 900 bzw. 400 bis 600 ha hat es die Bauern in Bayern und Badem-Württemberg besonders hart getroffen. Die Zuordnung der Flächen fällt schwer, da die Betriebe unterschiedliches Saatgut verwendet haben. Fest steht, dass bei zwei Maispartien aus Niedersachsen Verunreinigungen von 0,03 % mit NK 603 festgestellt wurden. Während Pioneer diese Ergenisse noch anzweifelt, betont ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Hannover, dass man gegen geprobt habe. „Wir gehen davon aus, dass unsere Ergebnisse wasserdicht sind“, sagte der Sprecher. Der Biokreis plädiert dafür, dass im Zweifelsfall alle Flächen umgebrochen werden, damit mögliche Schäden von gentechnikfreien und vor allem von Bioflächen auszuschließen sind. Das Unterpflügen muss aus diesem Grund schnellstens erfolgen. Doch wenn dieser Tage der Bauer seinen grummelnd Trecker anlässt, nörgelnd den Pflug anspannt und sauer ins Maisfeld fährt, so weiß er, dass die Aussichten auf Entschädigung denkbar schlecht stehen. …stinksauer eben.

16.06.2010 |

Was passiert mit dem Gen-Mais?

Nur langsam lichtet sich der Staub, den der Saatgutskandal vor ein paar Wochen aufgewirbelt hat. Während der verunreinigte Mais der Firma PIONEER HI-BRED auf bundesweit etwa 2000 Hektar weiter wächst und nur noch wenige Wochen vor der Blüte steht, kommen die bürokratischen Mühlen langsam in Gang. Nachdem bereits die zuständigen Ministerien in Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg zum Umbruch der Flächen mit gentechnisch verunreinigtem Mais aufriefen, sind nun auch Baden-Württemberg und Hessen nachgezogen. Nur in Niedersachsen und Bayern warten Bauern und Verbraucher bisher vergebens auf eine Stellungnahme.

08.06.2010 |

Illegaler Gentechnik-Mais auf 2000 Hektar

Verunreinigung
Mais-Saatgut auf 3000ha verunreinigt (Bild:Greenpeace)

In sieben Bundesländern ist verunreinigter Mais ausgesät worden, obwohl der verbotene Gentechnik-Mais NK603 der Firma Pioneer Hi-Bred bereits vor Monaten im Saatgut entdeckt wurde. Greenpeace spricht vom „bisher größten Gentechnik-Saatgutskandal in Deutschland“ und berichtet, dass die Untersuchungsergebnisse der Stichproben dem zuständigen Landesministerium in Niedersachsen schon im März vorlagen und bisher untätig geblieben ist. Die Pflanzen müssen nun vernichtet werden und die Bauern tragen den Schaden in Millionenhöhe…

07.06.2010 |

Gentechnik-Saatgut illegal in sieben Bundesländern ausgesät

Mais Verunreinigung
Eine Verunreinigung von 0,1% bedeutet, dass pro Hektar 100 gentechnisch veränderte Mais-Pflanzen wachsen.

Das verunreinigte Saatgut, das im März bei stichprobenartigen Untersuchungen gefunden wurde, ist in sieben Bundesländern ausgesät worden. Wie Greenpeace gestern aufdeckte, hat das zuständige niedersächsische Landwirtschaftsministerium nicht dafür gesorgt, dass das Saatgut vom Markt verschwindet. Nun wurde es auf 3000 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein ausgesät. Das Saatgut der Firma Pioneer Hi-Bred ist bis zu 0,1% mit dem Gentechnik-Mais NK603 verunreinigt. Eine Verunreinigung von 0,1% bedeutet, dass auf einem Hektar ca. 100 gentechnisch veränderte Pflanzen wachsen. Die Mais-Pflanzen müssen vernichtet werden, der Schaden für die Landwirte geht in die Millionen. Nach wie vor ist unklar, warum das niedersächsische Landwirtschaftsministerium nicht handelte, obwohl die Ergebnisse schon Anfang März vorlagen. Der gefundene Gentechnik-Mais NK 603 ist in Europa nicht zum Anbau zugelassen. Fütterungsversuche mit Ratten zeigen, dass Gesundheitsgefahren durch den herbizidresistenten Mais nicht ausgeschlossen werden können. Für Gentechnik-Experte Alexander Hissting von Greenpeace ist dies der größte Gentechnik-Saatgutskandal in Deutschland.

21.05.2010 |

Saatgutkarawane

Saatgutkarawane
Photo:www.swissaid.ch

Saatgut ist die Grundlage unseres täglichen Lebens und unserer Ernährung. Diese kann auf Dauer nur gesichert werden, wenn die Arten- und vor allem die Sortenvielfalt gestärkt wird, sagt Tina Goethe von SWISSAID. Dabei sind sowohl die Politik als auch die Konsumentinnen und Konsumenten gefordert. Die internationale Saatgutkarawane, die vom 25. Mai bis 4. Juni 2010 durch die Schweiz zieht, will das Thema ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und im direkten Austausch mit Bauern und Expertinnen aus dem Süden und der Schweiz die Bedeutung der Vielfalt erfahrbar machen.

 

 

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