Save Our Seeds

Saatgut ist die Grundlage unserer Ernährung. Es steht am Anfang und am Ende eines Pflanzenlebens. Die Vielfalt und freie Zugänglichkeit dieses Menschheitserbes zu erhalten, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, ist die Aufgabe von Save Our Seeds.

Foto: Weizenkorn Triticum Karamyschevii Schwamlicum fotografiert von Ursula Schulz-Dornburg im Vavilov Institut zu St.Petersburg

Nachrichten

15.01.2014 |

Schweine grunzen am Kanzleramt

'Wir lassen die Sau raus': Schweine am Kanzleramt
'Wir lassen die Sau raus': Schweine am Kanzleramt

Das sieht man auch nicht alle Tage: Schwäbisch-Hällische Bio-Schweine tollten heute ausgelassen im Stroh, direkt vor dem Kanzleramt in Berlin. Die Aktion der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) vor der Großdemonstration „Wir haben Agrarindustrie satt“ am Samstag soll den Fokus auf nachhaltige, ökologische und umweltverträgliche Landwirtschaft lenken, welche der Vorstand der Gemeinschaft und Initiator Rudolf Bühler fordert und auf seinem Hof in Wolpertshausen ausübt. Das Motto: „WIR LASSEN DIE SAU RAUS...vor dem Kanzleramt in Berlin!“. Bühler stellt klar: „Wir Bauern der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaften Schwäbisch Hall sind nach Berlin gekommen, um gegen die Agrarpolitik der Bundeskanzlerin zu demonstrieren. Wir wollen eine Politik, die uns vor Gentechnik und dem Freihandelsabkommen mit den USA schützt, damit Konzerne wie Monsanto nicht weiter profitieren und wir Bauern unsere Höfe zumachen müssen“. Er und das breite Bündnis „Wir haben satt“ fordern unter anderem ein Verbot von gentechnischer Manipulation von Pflanzen und Tieren, Schutz der natürlichen Ressourcen vor multi-nationalen Konzernen wie Monsanto, die Tiere und Pflanzen patentieren und ein Ende des Landgrabbings, welches Lebens- und Einkommensgrundlagen von Bauern monopolisiert. In den achtziger Jahren war die Schwäbisch-Hällische Rasse beinahe ausgestorben; Rudolf Bühler machte es sich zur Lebensaufgabe, die Schweine zu retten und verteidigte sie gegen Monsanto, welche eine Patentierung vorsahen. Heute haben die Tiere wieder auf über 1500 Bauernhöfen in ganz Deutschland ein Zuhause gefunden, sogar bis auf unser Demoplakat hat es ASTA, eines der Schwäbisch-Hällischen Schweine, geschafft.

14.01.2014 |

Start der Saatgut-Tour

Tour-Route: Von Hannover nach Berlin und Brüssel
Tour-Route: Von Hannover nach Berlin und Brüssel

Morgen ist es so weit: In Hannover startet die Saatgut-Tour der jungen AbL, gemeinsam mit vielen Unterstützern aus dem Bereich Ernährung und Landwirtschaft. Mit zwei Schleppern geht es vor dem Niedersächsischen

Landwirtschaftsministerium parallel in die Richtungen Berlin und Brüssel, um auf dem Weg dorthin mit Menschen ins Gespräch zu kommen, deren Arbeit durch die neue europäische Saatgutgesetzgebung beeinflusst wird. Dieses Frühjahr wird im EU-Parlament über die Zukunft des Saatguts abgestimmt und so soll bei mehreren Zwischenhalten mit Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik, Tier- und Pflanzenzüchtung, Backhandwerk und Landwirtschaft diskutiert werden. Saatgutsouveränität ist die Grundlage einer vielfältigen, bäuerlichen Landwirtschaft und unserer aller Ernährung. Die Regelung des Saatgutrechtes auf EU-Ebene hat großen Einfluss auf die Struktur von Saatgutzüchtung und -vermehrung und damit auf die Vielfalt unserer Feldkulturen. Die Reform der EU-Saatgutgesetzgebung und die Beratungen des EU-Parlaments in Brüssel am 21. Januar 2014 verbinden die Saatgut-Tour mit der „Wir haben es satt!“-Demonstration am 18. Januar in Berlin und die Kundgebung zur Reform der europäischen Saatgutgesetzgebung am 20. Januar in Brüssel mit einer öffentlichkeitswirksamen Brückenfahrt unter dem Motto „Saatgutvielfalt retten – Zukunft säen in Berlin und Brüssel“. Während der gesamten Tour wird es einen Blog geben, der Sie mit ausführlichen Berichten, Bildern und Videos auf dem Laufenden hält.

16.12.2013 |

Viel Arbeit für den neuen Landwirtschaftsminister Friedrich

Neuer Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (© Henning Schacht)
Neuer Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (© Henning Schacht)

Nach dem positiven Mitgliederentscheid der SPD-Basis kann die Große Koalition nun ihre Arbeit aufnehmen. Am Wochenende wurde mit der Verteilung der Ministerien dafür die letzte Hürde genommen. Nun steht fest, dass Innenminister Hans-Peter Friedrich das Ressort Landwirtschaft übernehmen wird: „Ich habe eine sehr hohe Affinität, was die Landwirtschaft angeht“, so Friedrich gegenüber der ZEIT. Der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, fordert den neuen Landwirtschaftsminister auf, die Chance einer steigenden Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten zu nutzen. Denn durch Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Ökologische Landwirtschaft könne der Ökologische Landbau mit seinen Leistungen für Natur und Umwelt deutlich ausgeweitet werden. Zudem fordert Löwenstein von Friedrich, sich in Brüssel dafür einsetzen, dass der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf ökologischen Vorrangflächen ausgeschlossen wird. Die Bioverbände Naturland und Bioland erwarten ein klares „Nein“ des Ministers beim Thema Gentechnik: „In den Koalitionsverhandlungen wurde diese Frage offen gelassen, weil SPD und CSU sich nicht gegen die Gentechnik-freundliche Kanzlerin durchsetzen konnten“, betont Jan Plagge, Präsident von Bioland, und Hans Hohenester, Präsidiumsvorsitzender von Naturland. „Als zuständiger Minister hat Hans-Peter Friedrich jetzt die Chance, sich zum Anwalt jener großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung zu machen!“.

06.12.2013 |

Broschüre zum Freihandelsabkommen: „Leere Versprechen, geheime Verhandlungen“

Neue, kritische Broschüre erschienen
Neue, kritische Broschüre erschienen

„Mein Ziel ist es, das Bewusstsein für die Auswirkungen des Freihandelsabkommens zu schärfen und Beiträge für eine breite Debatte zu liefern“, macht die handelspolitische Sprecherin der europäischen Grünen Ska Keller deutlich. Das geplante Freihandelsabkommen mit den USA, kurz TTIP, wird Auswirkungen auf ökologische und soziale Standards und die Demokratie in der EU und den USA haben, soviel ist klar. Aber wie gut oder schlecht werden diese sein? Die neue Broschüre von Ska Keller führt vor Augen, dass die geheimen und nicht öffentlichen Verhandlungen viel heiße Luft sind, insbesondere im Bereich der Landwirtschaft. So wird plausibel argumentiert, wie das Freihandelsabkommen zukünftig die Agrarindustrie stärken und gleichzeitig die bäuerliche Landwirtschaft schwächen wird. Unsere Nahrungsmittelproduktion wird so weiter industrialisiert, Gentechnik zunehmend Tür und Tor geöffnet und unser Fleisch wohl bald mit Chlor behandelt. Um die Verhandlungen überhaupt ins Rollen zu bringen, gab es bereits einige Zugeständnisse an die USA: So darf der Gen-Mais MIR162 nun importiert und Rindfleisch mit Milchbakterien besprüht werden. Keine guten Aussichten für die europäischen Konsumenten, dafür aber eine umso mehr informative und anregende Lektüre.

29.11.2013 |

Brutaler Angriff auf Monsanto-Gegner in Argentinien

SofiaBoden
Beim Angriff auf das Camp wurden 20 Menschen verletzt (Foto: Ecos Córdoba)

In Argentinien ist ein Protestcamp gegen den Bau einer Monsanto-Fabrik brutal angegriffen worden, mehrere Menschen wurden verletzt. Am frühen Donnerstag brachte ein Bus etwa 60 Personen zu dem Camp in Malvinas Argentinas, einem Vorort von Córdoba, in dem seit Mitte September Aktivisten die Zufahrtswege zu dem Gelände blockieren, auf dem Monsanto eine große Saatgutaufbereitungsanlage bauen will. Die Angreifer zerstörten Zelte, setzen Teile des Camps in Brand und gingen mit Stöcken und Steinen auf die Gentechnik-Gegner los. Etwa 20 Personen wurden verletzt, darunter Sofia Gatica, eine der Hauptfiguren des Protests. Sie erlitt Kopfverletzungen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Trägerin des Goldman Environmental Prize war bereits am Montag auf offener Straße niedergeschlagen worden und hatte Morddrohungen erhalten. Verantwortlich für den Angriff auf das Camp sollen angeblich Mitglieder der Union der Bauarbeiter Argentiniens (UOCRA) sein, die durch den Protest nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen können. Monsanto verurteilte in einer Mitteilung die Gewalt, beschuldigte jedoch die Aktivisten, Autos von Bauarbeitern und Angestellten beschädigt zu haben. Die Camp-Mitglieder verwehrten sich gegen den Vorwurf und beklagten die Untätigkeit und das späte Eintreffen der Polizei.

27.11.2013 |

Argentinische Anti-Monsanto-Aktivistin bedroht und verprügelt

Sofia
Sofia Gatica im Herbst 2012 in Berlin (Foto: V. Gehrmann)

Die argentinische Gentechnik-Gegnerin Sofia Gatica ist am Montag in Córdoba auf offener Straße niedergeschlagen worden - nur wenige Tage nach Erhalt einer Morddrohung in Zusammenhang mit ihrem Protest gegen Monsanto. Gatica kämpft seit Monaten gegen den Bau einer Aufbereitungsanlage für Maissamen durch den Saatgut-Multi in Malvinas Argentinas, einem Vorort von Córdoba. Seit September blockiert sie gemeinsam mit anderen Aktivisten die Zufahrtswege zu dem Gelände, auf dem die größte Saatgutfabrik Lateinamerikas entstehen soll. Da durch die Blockade keine Materialien geliefert werden konnten, musste der US-Konzern die Bauarbeiten vorerst einstellen. Am 19. November erhielt Gatica die Quittung für ihren Einsatz: Auf dem Weg zur Arbeit wurde sie in einem Bus von einem bewaffneten Mann mit den Worten „Es gibt mehrere Arten zu sterben. Höre auf dich mit Monsanto anzulegen oder wir werden deinem Leben ein Ende setzen und dein Gehirn über Malvinas Argentinas verstreuen“ bedroht. Am Montag näherten sich ihr zwei Männern auf einem Motorrad, von denen sich einer wortlos auf sie warf und sie niederschlug. Seitdem ihre Tochter 1999 wenige Tage nach der Geburt an einer Nierenmissbildung starb und Agrochemikalien im Blut ihrer anderen drei Kinder nachgewiesen wurden, setzt sich Gatica unermüdlich gegen gentechnisch veränderte Soja und den Einsatz des Herbizids Glyphosat ein. Mit anderen betroffenen Frauen schloss sie sich zu den Müttern von Ituzaingó zusammen und dokumentierte die auffallend hohe Zahl an Fehl-und Missgeburten in ihrem Ort, der fast vollständig von Sojafeldern umschlossen ist. Für ihr Engagement erhielt Gatica 2012 den prestigeträchtigen Goldman Environmental Prize.

27.11.2013 |

Großartiger Auftakt für den „Politischen Suppentopf“

Schnippeln für eine bessere, nachhaltigere Landwirtschaft
Schnippeln für eine bessere, nachhaltigere Landwirtschaft

„Ich habe Lust bekommen mich zu engagieren“ und „der Networking-Effekt war fantastisch“: Die Auftaktveranstaltung des Politischen Suppentopfs von „Meine Landwirtschaft“ und INKOTA in Berlin am vergangenen Samstag war ein voller Erfolg und stimmte die über 80 engagierten Teilnehmer mit vielen neuen Erkenntnissen und Begegnungen optimistisch. Wer sichert eigentlich die Ernährung in den Städten der Zukunft? Was sind die großen Herausforderungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung? Welche Organisationen engagieren sich bereits vor Ort? All diese Fragen wurden im Laufe des Tages intensiv diskutiert und schließlich beantwortet, nachdem Benny Haerlin von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft mit einem Vortrag den globalen Kontext vor Augen führen konnte und über 10 Initiativen ihren Weg in die Zukunft vorgestellt hatten. Abschließend gab es für alle köstliches, veganes Abendessen aus selbstgeschnippeltem Gemüse, zubereitet von Kochaktivist Wam Kat. Wer mehr erfahren möchte findet die ausführliche Dokumentation mit Ergebnissen aus den Diskussionsgruppen unten angehängt. Alle, die Lust bekommen haben, selbst aktiv zu werden, sind natürlich herzlich eingeladen zu den Folgeveranstaltungen in Dresden, Köln und Hannover.

26.11.2013 |

Banner gegen große Gentechnik-Koalition

Aktion am Willy-Brandt-Haus: Gentechnik-Verbot in den Koalitionsvertrag!
Aktion am Willy-Brandt-Haus: Gentechnik-Verbot in den Koalitionsvertrag!

„Gentechnikverbot in den Koalitionsvertrag! Frau Merkel, sie haben es in der Hand!“ Darauf machten Aktivisten heute vor dem Willy-Brandt-Haus aufmerksam. Ein riesiges Banner zeigte Angela Merkels typische Handbewegung vor gelben Mais-Kolben der US-Gentechnikfirma Dupont.

Mit oder ohne Gentechnik auf dem Acker? Hier scheiden sich die Koalitions-Geister: CSU und SPD wollen den Verzicht auf die Agro-Gentechnik, die CDU hält dagegen. „Sie haben es in der Hand“ hieß es auf einem Riesenplakat mit Merkelraute und Gentechnik-Mais, das Aktivisten gegenüber der SPD-Zentrale in Berlin enthüllten, während drinnen die Koaltionsverhandlungen tobten.

25.11.2013 |

Gentechnik-Mais - Abstimmung soll verschoben werden

Bayern CSU Seehofer 1507 Anbauverbot
Bild: Campact

Aufgrund von Interventionen aus Deutschland und Frankreich könnte die Abstimmung über die von der EU-Kommission empfohlene Anbauzulassung des Gentechnik-Mais 1507 von Dupont/Pioneer vom 13. Dezember (Umweltminister) auf den 27. Januar 2014 (Agrarminister) verschoben werden.

22.11.2013 |

Appell an Seehofer und Merkel zur Gentechnik

Gentechnikprotest in München
Foto: obs/Campact e.V./Andreas Bock

Save Our Seeds, campact, Bioverbände, AbL und viele andere appellierten beim CSU Parteitag in München an Horst Seehofer und Angela Merkel, sich im Koalitionsvertrag klar gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Bayern, Deutschland und der EU zu positionieren. SPD und CSU sind für ein GVO-Verbot im Koalitionsvertrag, die CDU dagegen.

 

 

Infodienst Gentechnik

aktuell, kritisch, exakt

GMO Free Europe

Stop Gene-Drives