News

27.04.2009 |

Aigner erlaubt Versuchs-Anbau von Gentechnik-Kartoffel

Aigner nah
Die AbL beschuldigt Aigner, die Ökologisierung der Landwirtschaft zu blockieren (Foto: Volker Gehrmann)

Die extrem stärkehaltige Kartoffel "Amflora" wird in diesem Jahr versuchsweise angebaut. Nach Beratungen in den vergangenen Tagen entschied Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner sich schließlich für einen testweisen Anbau. Die Gentechnik-Kartoffel soll auf 20 ha in Mecklenburg-Vorpommern angepflanzt werden. Dabei müssen spezielle Auflagen eingehalten werden, denn im letzten Jahr hatte es beim Versuchs-Anbau Probleme gegeben: Die gentechnisch veränderten Kartoffeln wurde nach der Ernte an zwei Standorten gelagert, die für Menschen und insbesondere Tiere zugänglich waren und konnte so ungehindert verbreitet werden. Der Anbau der Gentechnik-Kartoffel der Firma BASF ist sehr umstritten, da sie ein antibiotikaresistentes Markergen besitzt. Verbreitet die Kartoffel sich unkontrolliert, fürchten Kritiker eine Beeinträchtigung des Medikaments das auch in der humanmedizinischen Therapie verwendet wird. Das Gen-ethische Netzwerk kritisiert, dass der in Mecklenburg-Vorpommern geplante Versuchsanbau eine getarnte kommerzielle Nutzung zur Saatgutproduktion wäre, die aber in der EU nicht zugelassen ist.

27.04.2009 |

Umweltverbände fordern Gentechnik-Moratorium für Europa

Publikum Luzern
Gute Stimmung in Luzern. Mit dabei: Renate Künast (Photo:GMO-free-Regions)

Die Teilnehmenden der 5. Europäischen Konferenz der gentechnikfreien Regionen "Food and Democracy" fordern ein EU-weites Moratorium für die Zulassung und den kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Jetzt - nachdem sechs EU-Mitgliedstaaten,darunter auch Deutschland, den Anbau von MON810 verboten haben und angesichts der rasanten Zunahme gentechnikfreier Regionen in ganz Europa - sei der Augenblick für ein Moratorium so günstig wie noch nie. In der Schweiz wurde bereits ein Anbau-Moratorium per Volksabstimmung durchgesetzt. Die Regierung hat nun vorgeschlagen, es bis 2013 zu verlängern.

Die Aktiven aus ganz Europa rufen außerdem die Agro-Gentechnik-Konzerne dazu auf, die Hungerproblematik in Entwicklungsländern nicht länger zu missbrauchen, um die Einführung von GVOs zu rechtfertigen.

20.04.2009 |

Im Wortlaut: Deutsche Verbotsentscheidung zu Mon810

Die Entscheidung zum vorläufigen Verbot von Mon810 des BVL an Monsanto beruft sich auf eine Vielzahl von Studien und kommt zu dem Schluss: Es besteht ein berechtigter Grund zu der Annahme, dass durch den weiteren Anbau von MON810 schädliche Auswirkungen der oben geschilderten Art eintreten werden. Schäden an einzelnen Komponenten des ökologischen Gleichgewichts können gravierende und irreversible Langzeitfolgen haben."

14.04.2009 |

Aigner beschließt Anbauverbot für Genmais

Der Anbau von Genmais wird in Deutschland verboten. Mais der Sorte Mon 810 des amerikanischen Agrarkonzerns Monsanto ist bisher die einzige gentechnisch veränderte Pflanze, die in Europa zum Anbau zugelassen ist. Zuvor hatten bereits Österreich, Frankreich, Luxemburg, Griechenland und Ungarn die Aussat untersagt. Vor ihrer Entscheidung hatte Landwirtschaftsministerin Aigner kritische Studien zur Umweltverträglichkeit von MON 810 geprüft. Auch ein Monitoring-Bericht von Monsanto, konnte die Zweifel an der Unbedenklichkeit von MON 810 nicht beseitigen. Umweltverbände, Grüne und Linke fordern seit langem ein Anbauverbot für Genmais.

09.04.2009 |

Entscheidung über Anbauverbot für MON 810 steht kurz bevor

Die Zeit wird knapp für Agrarministerin Aigner, denn bis zur Aussaat bleiben noch zwei Wochen. Die Bundeslandwirtschaftsministerin gerät bei der Frage eines Anbauverbots für den Genmais MON 810 nun zunehmend unter Druck. Nach Berichten von Greenpeace soll MON 810 auf einer Fläche von 3600 Hektar ausgesät werden. An diesem Donnerstag werden im Ministerium drei Gutachten erwartet, die den Ausschlag für ein Verbot geben könnten. Auf Grunlage dieser Expertisen will Agrarministerin Aigner bis zum 15. April eine Entscheidung treffen.

07.04.2009 |

Polens Hungerstreik schwappt über die Grenze

Der Protest gegen Gentechnik in Polen bekommt immer mehr Unterstützung. Nun hat sich sogar eine deutsche Biobäuerin dem Hungerstreik mehrerer polnischen Aktivistinnen angeschlossen. In Polen wurden 2008 bereits ca. 3000 ha Gentechnik-Mais angebaut, obwohl er dort verboten ist. Mittlerweil acht Bäuerinnen und Bauern kämpfen deshalb um ihre Existenz. Denn der Gentechnik-Mais breitet sich unkontrolliert aus und bedroht die bäuerliche gentechnikfreie Landwirtschaft. Ein Problem, mit dem Biobäuerinnen hierzulande auch zu kämpfen haben, obwohl der Anbau (noch) legal ist. Deshalb hat sich nun Sabine Groeneveld, Bio-Bäuerin und Gentechnik-Kritikerin aus Südniedersachsen dem Protest angeschlossen und demonstriert damit ihre Solidarität mit dem Kampf gegen Gentechnik.

09.03.2009 |

Österreich fordert Recht auf nationale Verbote

EU-Fahne
Durch die Enthaltung Deutschlands werden Zulassungen von Gentechnikpflanzen wahrscheinlich (Foto: Informationsdienst Gentechnik)

Nach der dritten Niederlage der EU-Kommission bei ihrem Versuch, die heimischen Anbauverbote für zwei Genmaissorten abzuschaffen, verlangt Österreich von Brüssel nun gesetzliche Änderungen: Über die Frage, ob in einem Land eine bestimmte gentechnisch veränderte Sorte angebaut werden darf, solle künftig national entschieden werden dürfen. Das Thema wurde auch bei einem Vier-Augen-Gespräch von Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann in Wien erörtert.

05.03.2009 |

Österreich ist glücklich gentechnikfrei

Maisfeld Galizien
Foto: Simone Knorr

Für große Begeisterung bei Österreichs Agrariern sorgte die Entscheidung des EU-Umweltministerrates, dass die Anbauverbote für die gentechnisch veränderten Maissorten MON810 und T25 in Österreich weiterhin bestehen bleiben. Berlakovichs Verhandlungserfolg findet große Anerkennung Zahlreiche Landwirtschaftsvertreter aus den Bundesländern gratulierten Ressortchef Niki Berlakovich zu diesem historischen Erfolg im Sinne von Natur und Produktion. Mit den Gentechnik-Vorsorgegesetzen der Bundesländer sei zwar eine Vorsorge geschaffen worden, dennoch sei die Absicherung aus Brüssel "notwendig und vernünftig", betonten die Agrarvertreter. Die österreichische Landwirtschaft wolle eine verantwortungsvolle, gesunde Produktion im Einklang mit der Natur betreiben. Auch Rudi Vierbauch, Obmann von Bio Austria, zeigte sich von dem Ergebnis begeistert, das er als "demokratie- und agrarpolitischen Meilenstein in der EU" bezeichnete. "Die EU hat bewiesen, dass sie sich den klaren Wünschen der Konsumenten nicht widersetzt. Ich freue mich besonders, dass die anderen Mitgliedstaaten gegen die starken Gentechnik-Bedenken Österreichs nicht nur Verständnis gezeigt, sondern auch ein klares Zeichen gesetzt haben."

04.03.2009 |

Entscheidung in Brüssel: Österreich und Ungarn bleiben gentechnikfrei!

Stop the Crop
Keine weitere Zulassung von Gentech-Pflanzen!

Es ist geschafft! Beim EU-Ministerrat gab es am Montag 282 Gegenstimmen (von insgesamt 345), womit der Vorschlag der Kommission, das Gentechnik-Anbau-Verbot in Ungarn und Österreich zu kippen, abgewendet werden konnte. Tausende von aktiven Menschen dürfen sich auf die Schulter klopfen, denn sie hatten sich an die zuständigen Minister gewandt und sie aufgefordert, sich heute gegen Gentechnik in Europa stark zu machen. Die Entscheidung war spannend, da sich in den letzten Tagen mehr und mehr Länder gegen eine Verbotsaufhebung gestellt hatten, so dass nur noch die Stimmen Deutschlands fehlten, um es zu verhindern. "Ich kann den gesellschaftlichen Mehrwert der Genprodukte von Monsanto nicht erkennen," so Bundesumweltminister Gabriel. "Ich wollte mit meinem Abstimmungsverhalten auch der Kollegin Aigner Spielraum in der notwendigen Debatte in Deutschland verschaffen", sagte Gabriel in Brüssel im Hinblick auf ein eventuelles Anbau-Verbot in Deutschland. Nach der Abstimmung steht dem Verbot des MON 810 hierzulande nichts mehr im Wege.

In Brüssel geht es in den nächsten Wochen darüber hinaus um die Zulassung von zwei neuen Gentech-Mais-Sorten. Unsere E-Mail-Aktion geht deshalb weiter! Schreiben Sie an Agrarministerin Aigner und Umweltminister Gabriel und fordern Sie sie auf, ihre Stimme klar gegen Gentechnik in Europa einzusetzen. Setzen Sie die Aktion auch auf Ihre Web-Seite (falls vorhanden)! Seit letzter Woche haben schon über 17.000 Menschen teilgenommen.

04.03.2009 |

Söder fordert Bundesverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen

Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) fordert ein Verbot für gentechnisch veränderte Pflanzen in ganz Deutschland. "Wir können Gentechnik-Anbaufreie Zone werden, wenn wir es nur beschließen", sagte Söder dem Hörfunksender Antenne Bayern nach einer Entscheidung der EU-Umweltminister am Montag in Brüssel, wonach Österreich und Ungarn künftig den Anbau von Genmais verbieten dürfen. Bislang habe es immer geheißen, dies sei rechtlich nicht möglich. "Es ist möglich, und deshalb sollten wir diesen Weg jetzt auch gehen", sagte Söder. Er wolle das Thema auch ins Europawahlprogramm der CSU aufnehmen.