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15.01.2015 |

Brüssel erteilt Gentech-Kennzeichnung per Strichcode Absage

QR Smartphone
Bild: pixabay / gemeinfrei

Der für Landwirtschaft zuständige EU-Kommissar, Phil Hogan aus Irland, hat sich gegen eine Gentechnik-Kennzeichnung per Strichcode ausgesprochen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hatte von einem solchen Vorschlag der USA in Gesprächen über das Freihandelsabkommen TTIP berichtet. Washington sei demnach bereit, Gentech-Infos auf dem Produkt anzubieten - aber nur über einen Smartphone-Scanner.

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte Hogan: "Dass man in Zukunft ein gentechnisch verändertes Produkt nur dann erkennt, wenn man den Strichcode auf der Verpackung scannt, wie die Amerikaner das offenbar vorschlagen, entspricht nicht meiner Vorstellung von einer klaren Kennzeichnung und auch nicht den geltenden Regeln. Das ist mit uns nicht zu machen."

13.01.2015 |

Opt-Out wurde vom EU-Parlament besiegelt

EU Parlament Abstimmung
Foto: © European Union 2014 - European Parliament (http://bit.ly/280xukQ, creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0)

Heute wurden vom EU-Parlament die neuen Regelungen für Gentechnik Anbauverbote beschlossen und das „Opt-Out“ kann nun in ein nationales Recht umgesetzt werden. Als Argumente gegen den Gentechnik Anbau sprechen simple Zahlen. So stiegen zum Beispiel die Gentechnik Saatgutkosten in den USA in den vergangenen 10 Jahren um das Dreifache – und das bei gleich bleibenden Erträgen. Auch die Kosten für Herbizide nahmen in den vergangenen zwei Jahren um 75 % zu, da immer mehr Wildkräuter und Schädlinge eine Resistenz gegen die eingesetzten Herb- und Pestizide entwickeln. Auch der „Schadensbericht Gentechnik“ des BÖLW zeigt: Allein durch Verunreinigungen mit nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen sind in den vergangenen Jahren weltweit deutlich über 5,4 Mrd. US $ an Schäden entstanden. Mit diesem Hintergrund stimmten heute 480 Abgeordnete für den erzielten Kompromiss, 159 votierten dagegen und 58 enthielten sich. Konzerne müssen nun nicht zwingend am Verfahren beteiligt werden, wurden aber auch nicht komplett gestrichen. Abschließend wies Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des BÖLW, aber auch noch einmal darauf hin: „Durch den europäischen Beschluss, nationale Anbauverbote zu ermöglichen, darf nicht unter den Tisch fallen, was das EU-Parlament, der Europäische Rechnungshof und Nichtregierungs-Organisationen seit langem einfordern: eine grundlegende Reform des Europäischen Zulassungsverfahrens. Landwirtschaftsminister Schmidt muss einfordern, dass Kommissionspräsident Juncker nun Wort hält!“

12.01.2015 |

Neuer Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Gentechnik"

Greenpeace Gentechnikratgeber
Foto: greenpeace.de

Mit dem neuen Ratgeber "Essen ohne Gentechnik" will die Umweltschutzorganisation Greenpeace Verbraucher über gentechnisch veränderte Lebensmittel in den deutschen Supermarktketten aufklären. Der Ratgeber ist eine wichtige Informationsquelle für alle Verbraucher, die bewusst auf Gentechnik verzichten wollen. Die Organisation untersuchte 13 große Supermarktketten in Deutschland und deren konventionell erzeugten Eigenmarken, wie es in dem Ratgeber heißt.

10.01.2015 |

Monsanto: Globale Proteste führen zu Gewinneinbußen

Südamerikanischer Bauer mit Mais (Quelle: Mariali Arte)
Südamerikanischer Bauer mit Mais (Quelle: Mariali Arte)

Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass Monsanto im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 34% Gewinneinbußen hatte. Die Proteste gegen das gentechnisch veränderte Saatgut Monsantos, waren laut theguardian.com eine Ursache dafür. Zudem kauften weniger südamerikanische Bauern Monsantos Gentech-Mais-Saatgut und auch beim Baumwolle-Saatgut weniger Abnehmer.

09.01.2015 |

EU fördert Gentech-Risiko-Forschung durch Gentech-Industrie

Foto: tlgoa / freeimages
Foto: tlgoa / freeimages

GRACE ist ein EU-Projekt, das laut eigenen Angaben die Auswirkungen von Gentechnik auf Gesundheit und Umwelt abschätzen möchte. Christoph Then von Testbiotech prangerte in einem Brief die hohe Einflussnahme der Gentech-Industrie auf das Projekt an. Unerwartet kam die Antwort der EU-Kommission: eine Einflussnahme der Industrie auf das Projekt sei ausdrücklich gewünscht. Eine unabhängige Risikoforschung rückt dadurch in unerreichbare Ferne.

08.01.2015 |

Gentechnik-Verbot in Los Angeles verliert Unterstützung

Urban Gardening in LA (www.flickr.com/photos/crfsproject/6964739276/in/set-72157629528688584/)
Urban Gardening in LA (www.flickr.com/photos/crfsproject/6964739276/in/set-72157629528688584/)

Nachdem ein Abstimmung über eine verbindliche Gentech-Kennzeichnung fürLebensmittel in Californien gescheitert ist, gab es eine Initiative, den Gentech-Anbau in Los Angeles zu verbieten. Angesichts der nicht verhandenen Landwirtschaft in der Metropole hat die Entscheidung keine praktische, aber eine starke symbolische Bedeutung. Zunächst genoß die Initiative die Unterstützung des Stadtrats und die ersten Hürden wurden mühelos genommen. Bei der letzten Besprechung lehnten jedoch drei der fünf abstimmenden Städträte das Gentech-Verbot ab. Paul Koretz, der Initiator des Projekts, meinte, einzig die Lobbyarbeit von Konzernen hätte diesen Sinneswandel herbeiführen können.

06.01.2015 |

TTIP: Gentechnik nur über Barcodes gekennzeichnet?

QR Smartphone
Bild: pixabay / gemeinfrei

CDU, CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, auf EU-Ebene für eine Gentechnik-Kennzeichnung von Tierprodukten einzutreten. Momentan müssen nur gentechnisch veränderte Pflanzen direkt gekennzeichnet werden. Das Handelsabkommen TTIP könnte die Situation jedoch noch verschlechtern: die US-Regierung schlug vor, dass gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe in Zukunft über Barcodes mit Smartphones ausgelesen werden könnten. Eine eindeutig und sofort erkennbare Kennzeichnung wäre die sinnvollere Alternative - das will das "Mutterland der Gentechnik" aber mit allen Kräften verhindern.

02.01.2015 |

Sortenvielfalt in Perus Küche

Vielfalt auf Perus Märkten (Foto: Michael Stocks; tagesschau.de)
Vielfalt auf Perus Märkten (Foto: Michael Stocks; tagesschau.de)

Virgilio Martínez ist Spitzenkoch in Lima. Er verwendet für seine ausgefallenen Gerichte nur regionale Produkte aus seiner Heimat Peru. Dabei kommen viele verschiedene und alte Sorten zum Einsatz. Bis zur Zeit der Inkas reichen manche Züchtungen zurück. Virgilio Martínez bringt Geschichte und Kultur auf die Teller seiner Gäste. Aber vor allem zeigt er, wie wichtig der Erhalt der Vielfalt der Sorten ist.

22.12.2014 |

Einspruch wirkt: Monsanto Patent auf Tomate widerrufen

Tomate: Auf mich gibt´s kein Patent
Tomate: Auf mich gibt´s kein Patent (Foto: Keine Patente auf Saatgut!)

Das Europäischen Patentamt (EPA) in München hat das Patent EP 1812575 des US-Konzerns Monsanto widerrufen, nachdem die internationale Koalition von "no patents on seeds" im Mai 2014 Einspruch gegen das Patent eingelegt hatte. Das Patent beanspruchte Tomaten, die eine natürliche Resistenz gegen die Grauschimmelfäule (Botrytis) aufweisen. Diese Resistenz wurde in Tomaten gefunden, die aus der internationalen Genbank in Gatersleben stammen. „Der Widerruf des Patents ist ein wichtiger Erfolg. Die Ansprüche basierten auf einer Kombination von Täuschung, Missbrauch des Patentrechts und Biopiraterie. Das Patent hätte dazu dienen können, wichtige genetische Ressourcen zu monopolisieren. Jetzt haben Züchter, Gemüseanbauer und Verbraucher die Chance, von einer größeren Vielfalt von Tomaten profitieren, die durch Züchtung weiter verbessert werden“, so Christoph Then, Koordinator von "no patents on seeds".

19.12.2014 |

China gibt US-Gentech-Importe frei

Mais
Foto: luisrock62 / freeimages

Die chinesische Regierung hat nach Aussagen von US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack den Import von Agrisure Viptera von Syngenta sowie zwei weiteren genveränderten Sorten von Wettbewerbern zugelassen. Die Zulassung war ein jahrelanger Streitpunkt zwischen den zwei Wirtschaftsnationen. Allein im Jahr 2013 mussten 600.000 Tonnen Mais aus China wieder in die USA zurückgeschickt werden, da die Lieferung mit Viptera verunreinigt war. Die neuen Zulassungen wecken Befürchtungen, dass nun auch der Handel von GMOs wieder steigen wird.